Die Bergmannsuniform

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Das Aussehen der Bergmannsuniform änderte sich im Laufe der Zeit. Bereits auf verschiedenen Darstellungen aus dem 13. Jh. werden Bergmänner in gleichen (übereinstimmenden) Kleidungsstücken abgebildet. Hinweise auf eine einheitliche Bergmannskleidung finden wir auch in schriftlichen und bildlichen Dokumenten des ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhundert.

 

Die maximilianische Tracht, die bis ins Mittelalter zurückgeht, bestand aus einem Mantel mit Kapuze und dem Arschleder. Als Festtagstracht besteht der Mantel aus weißem Leinen, als Arbeitstracht war er aus grobem, braunem Wollstoff gefertigt.

 

Die "schwarze" Bergmannstracht, die jetzt allgemein gebräuchlich ist, entstand wahrscheinlich zu Beginn des 18. Jh. in Sachsen. In Preußen setzte sich nach 1800 allgemein die damals schon in Schlesien übliche schwarze Uniform durch, die später die Grundlage aller bekannten Bergmannsuniformen lieferte.

 

Die bergmännische Tracht war bis Mitte des 19. Jh. eine Arbeitskleidung der Bergleute, die sich dann im Laufe der Zeit zu einer prunkvollen Festtracht wandelte.

 

Alle Uniformelemente symbolisieren bestimmte historische Arbeitstätigkeiten oder Arbeitsabläufe im Bergwerk, sie sind der historischen Arbeitswelt (Arbeitskleidung) des Bergmannes entliehen; sie sind keine Produkte der Phantasie, damit diese Bergmannskleidung "schick" aussieht.

 

Zu einer typischen Bergmannsuniform gehören:

 

  • der Bergkittel

 

Eine Jacke aus schwarzem Tuch; das schwarze Tuch symbolisiert die Dunkelheit in den Stollen

 

  • goldene Knöpfe

geprägt mit Eisen und Schlägel (original 29 Stück): Die goldfarbenen Knöpfe symbolisieren das Licht der Sonne.

Schlägel und Eisen symbolisieren bis heute den Bergbau. Mit diesen Werkzeugen brachen die Arbeiter früher das Gastein aus der Wand: Das Eisen als Meißel in der einen, den Schlägel in der anderen Hand.

 

  • ein Schachthut

Er ist eine Abwandlung eines kleinen Hutes ohne Schirm (diente früher gefüllt mit Schafwolle als Kopfschutz bei Abbauarbeiten).

 

  • ein Federbusch

(Früher: Federwisch). Er wurde früher für die Reinigung von Sprenglöchern genutzt und von Bergmännern an einem Band hinterm Hut getragen.

 

  • schwarze Fransen am Ärmel

Diese sogenannten Zopfborten symbolisieren die Reservedochte für Öllampen oder auch die Zündschnüre für Sprengladungen, die man angebunden an den Ärmeln getragen hat.

 

  • der Schulterkragen

Er ist ein Reststück einer Pelerine (frz. kurzer Schutzmantel). Sie hatte ursprünglich eine Schutzfunktion vor herabfallendem Gestein in der Grube. Die schirmähnliche Form sorgt außerdem dafür, dass von der Firste in den Stollen herabtropfendes Wasser kontrolliert abgeführt wurde und nicht in die Bekleidung eindringen konnte.

 

  • das Bergleder

(Gesäß-/Rutschleder, im Volksmund auch "Arschleder". Dieses halbrunde Lederstück diente als Schutzarbeitsmittel sowohl zum Schutz vor dem Durchwetzen des Hosenbodens bei der Arbeit als auch zum Schutz gegen Kälte und gegen Bodennässe beim Sitzen und für das schnelle Bewegen zwischen den unterschiedlich tief gelegenen Abbaustellen.

 

  •  Häckel oder Barte

Kennzeichnend für das Aufsichtspersonal war auch die langgestielte, schmale Barte, aus der sich wahrscheinlich der Häckel entwickelte. Die Barte gleicht weitgehend dem ehemaligen Grubenbeil und wurde an verhältnismäßig kurzem Stiel über die Schulter getragen. Beim Häckel dagegen ist das Blatt zu einem Handgriff verkleinert und der Stiel stark verlängert worden. Sie gehört zum Berghabit und wird von den Bergleuten bei einer Bergparade geschultert getragen.

 

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